Ich bereue, Duisburg verlassen zu haben“ – Marvin Ajani spricht mit Herz über seine schwerste Entscheidung
Duisburg, 6. Oktober 2025
Manche Entscheidungen im Fußball trifft man aus sportlicher Überzeugung – andere mit dem Herzen. Doch nicht jede Entscheidung fühlt sich im Nachhinein richtig an. Für Marvin Ajani, der heute bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln unter Vertrag steht, war der Abschied vom MSV Duisburg im Jahr 2023 mehr als nur ein Wechsel. Es war, wie er heute sagt, ein Bruch mit einem Ort, der für ihn weit mehr als nur eine Station in seiner Karriere war.
„Ich bereue es wirklich, Duisburg verlassen zu haben“, sagt Ajani offen. „Es war ein Fehler – das kann ich heute sagen. Ich habe mich dort zu Hause gefühlt. Ich wurde respektiert, geschätzt und einfach als Mensch angenommen. Dieses Gefühl habe ich nicht überall erlebt.“
Zwei Jahre trug Ajani das Trikot der Zebras, absolvierte 68 Spiele, erzielte vier Tore – doch Zahlen erzählen nur einen kleinen Teil seiner Geschichte. Viel mehr war es die menschliche Wärme, das Vertrauen von Fans und Verein, das ihm bis heute nicht aus dem Kopf geht.
„Es ist schwer zu erklären, aber jedes Mal, wenn ich das Stadion betreten habe, hatte ich Gänsehaut. Die Fans, die Atmosphäre – das war einfach besonders. Ich habe mich nicht nur als Spieler, sondern als Teil einer Familie gefühlt.“
Nach seinem Abschied kehrte er kurz zu Hallescher FC zurück, spielte eine Saison bei Teutonia Ottensen und schloss sich schließlich 1. FC Köln II an. Doch der Schatten seiner Duisburger Zeit begleitet ihn weiter.
„Ich dachte, ich müsste einen neuen Schritt machen, mich sportlich verändern. Aber manchmal merkt man erst zu spät, was man wirklich hatte. Duisburg war für mich mehr als ein Verein. Es war ein Ort des Ankommens.“
Ajani, der seine Karriere in den Jugendmannschaften von Borussia Mönchengladbach und Alemannia Aachen begann, blickt heute auf viele Stationen zurück – doch keine hat ihn so geprägt wie Duisburg.
„Wenn ich an Duisburg denke, denke ich an Wärme, an Zusammenhalt, an echte Fußballliebe. Ich werde diese Zeit nie vergessen. Und ich hoffe, die Menschen dort wissen, wie viel sie mir bedeutet haben.“
Seine Worte kommen aus tiefstem Herzen – ehrlich, bewegend, voller Dankbarkeit. Vielleicht ist es genau diese Offenheit, die Marvin Ajani auch abseits des Platzes zu einem besonderen Spieler macht.
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